Wochenend-Ausflug vom 05.-07.09.2003 zur Tauplitz-Alm

Die am Freitag um 14 Uhr festgelegte Abfahrt mit dem Bus vom Gasthaus Kargl konnte überpünktlich um 13:55 Uhr erfolgen, die ersten 5 Fahrgäste waren schon an Bord des Zimmerer-Busses. Allerdings hatte unser Reiseleiter Edi sofort die Mängelliste erstellen müssen: Wir hatten keinen "Klobus" bekommen, wir mußten mit dem "Schulbus" fahren. Und obwohl sich unser Busfahrer Sepp fürs Wochenende schon was anderes vorgenommen hatte, kutschierte er uns durch unser Wochenende. Obendrein machte er keinesfalls den Eindruck auf uns, daß er es widerwillig tat. Auf dem Keilberg stiegen dann bis auf Werner (den luden wir an der Brandlberg-Haltestelle ein) die restlichen Fahrgäste zu.

Die erste Routenänderung erfolgte an der Auffahrt zur Autobahn. Da Ferienende war, empfahl es sich, nicht über München zu fahren, sämtliche Autobahnen in Nord-Südrichtung zwischen Alpen und Norddeutschland waren heillos verstopft. So machte Sepp uns auf den Weg über Passau und Salzburg nach Liezen. Dort ließ er uns an einem Kreisel ein wenig Karussell fahren, da er die Orientierung verloren hatte. Die unterschiedlichen aber lautstark vorgetragenen Richtungsweisungen seiner Fahrgäste (schon ein bißchen vom Sekt geformt und dadurch auch ein wenig unverständlich ausgedrückt – schließlich hatten wir schon am Keilberg die erste Flasche geöffnet) waren ihm keine wirkliche Hilfe.

Unverdrossen setzte er den Weg fort und verfuhr sich das zweite Mal erst wieder in Bad Mitterndorf. Dabei hat er dann mit Werners Einweisungshilfe unseren Bus auf einem winzigen Garagenvorplatz gewendet. Ein Künstler! Der von uns bis dahin verkonsumierte Alkohol machte uns solch kleinen Umwegen gegenüber gleichgültig! Nun mußte er uns nur noch die vielen Serpentinen bergaufwärts bringen, was er wirklich mit Bravour gemeistert hat. Überhaupt hat Sepp, der im "richtigen Leben" einen Kieslaster lenkt, dem Begriff "der fährt wie ein Kieskutscher" eine völlig neue Bedeutung gegeben. Alle Achtung!

Nach dem sehr herzlichen Empfang durch Herrn Hierzegger bekamen wir unsere gemütlichen Zimmer zugewiesen und die Auskunft, um 19:30 essen zu können. Gerhard, unser Ober (in seinem früheren Leben vermutlich Pausenclown) hat uns schnell und zuvorkommend bedient. Auf die Einladung, an unserer morgigen Wanderung teilzunehmen, hat Busfahrer Sepp nur mit einem Kopfschütteln geantwortet. Schließlich müßte er den Bus auf die Heimfahrt am Sonntag vorbereiten. Das gemütliche Zusammensein nach dem Abendessen hat sich dann bis ca. 1 Uhr nachts erstreckt!

Am Samstag um zehn Uhr bei herrlichstem Wetter war dann Abmarsch Richtung Leist-Alm. Die Route führte uns dreieinhalb Stunden bergauf und bergab, durch eine wunderschöne Berglandschaft vorbei an größeren und kleineren tiefblauen Seen, zotteligen und glattfelligen Kühen und sowohl schwarzen wie auch weißen Ziegen.

Gabi und Harald hatten Becher und Eis dabei um den "Averner" zu einem höchsten Genuß werden zu lassen. An besonders schönen Aussichtspunkten machten wir Halt um ihnen zu helfen die Last ihres Rucksacks zu verringern. Wir stellten allerdings fest, daß die Menge des "Averners" bei weitem nicht ausgereicht hätte, um den Appetit auf dieses Getränk zu stillen, selbst wenn Harald die Flasche tatsächlich eingepackt hätte. Aber das konnten wir natürlich nicht erwarten, obendrein wo Gabi klare Anweisung wirklich nur für das Eis gegeben hatte. Nun, wer den Schaden hat, spottet eben jeder Beschreibung.

An unserem Ziel angekommen ließen wir uns die mitgebrachten Brotzeiten und die dort kredenzten Getränke gut schmecken. Die beiden Almbesitzer versüßten uns den Aufenthalt zusätzlich mit ein paar sehr gekonnten Jodlern. Deshalb fiel uns der Abschied um 15 Uhr auch ziemlich schwer, und das nicht nur deshalb, weil wir so gesättigt eigentlich uns lieber auf eine weiche Couch begeben hätten, als auf Schusters Rappen. Aber der "Gendarmen-Jodler" (Di hol i o, di hol i a o) hat uns dann schon Beine gemacht!

Wir mußten jedoch nur ca. 2 Stunden zurückgehen zu den "Steierer-See-Hütten". Dort haben wir uns in der Sonne noch ein bißchen aufgewärmt und die Körperflüssigkeit aufgefüllt, mit Kaffee, Almdudler und klarem Wasser. Eine schöne Erfahrung, daß es tatsächlich noch Gasthäuser gibt, wo Leitungswasser nichts kostet! Herr Hierzegger hat uns dort mit seiner Hausbahn abgeholt und auf einer halbstündigen Fahrt zurück zum Hotel ein paar sehr interessante Einzelheiten über diese wunderschöne Landschaft und ihre Seen und Berge erzählt.

Das liebevoll zubereitete Essen war der krönende Abschluß des Tages und hat uns auf das abendlich gemütliche Beisammensein eingestimmt. Und obwohl sich die meisten vorgenommen hatten, zeitig ins Bett zu gehen, ist es wieder fast Eins geworden bis die letzten dann in ihren Zimmern verschwunden sind.

Das Frühstück am Sonntag hat uns gezeigt, wie sehr unser Ober um uns bemüht war. Nachdem Tina am Samstag zum Frühstück ein Ei gegessen hatte, stand am Sonntag selbstverständlich wieder eins an ihrem Platz. Nun, heute wollte sie keins und hat es an mich abgetreten. Nach geraumer Zeit hat der Kellner festgestellt, daß bei Tina das Ei fehlt und hat ihr, nicht ohne an sich selbst zu zweifeln, sofort noch einmal eins gebracht!

Um Zehn (alle wie immer absolut und bewundernswert pünktlich) waren wir abfahrtsbereit. Die Abstimmung für den Tagesverlauf: Grundlsee oder Salzbergwerk ging fast einstimmig zu Gunsten einer kleinen Wanderung an den Ufern des Grundlsees aus. Bei diesem immer noch schönen Wetter nicht weiter verwunderlich. Nun konnte es losgehen. Wir mußten die Serpentinen wieder bergab. Sepps lapidarer Kommentar: "Datz eich ned owe, i fircht me genauso wia ihr" hat mir persönlich das Herz in die Hose, dafür aber den Magen fast in den Kopf rutschen lassen. Aber, wie von Sepp nicht anders zu erwarten, hat er uns ruhig und sicher nach unten gebracht!

Die Heimfahrt, nur unterbrochen durch den Spaziergang mit anschließendem Essen am Grundlsee und einem nachmittäglichen Kaffehausbesuch in Burghausen ist fröhlich und planmäßig verlaufen. Wie gewohnt waren wir ebenfalls überpünktlich und außerdem gesund und munter am Sonntag abend zu Hause angekommen.

Xandi und ich haben diesen alles in allem traumhaft schönen und harmonischen Wochenendausflug mit dem TST Grünthal sehr genossen und danken dafür, daß wir als Gäste dabei sein durften.


Trudi Berger

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